Jahresrückblick

Ein Jahr geht wieder schnell zuende.

Im Silvestergottesdienst ist es Tradition, dass es einen Jahresrückblick gibt. Der ist dieses Jahr besonders ausgefallen.

Liebe Leute, groß und klein,
ich lade euch recht herzlich ein,
die Ohren nochmal spitz zu spitzen
und sich grade hinzusitzen,
denn es folgt mit viel Trara
der Rückblick auf das letzte Jahr.
 
Kaum zu glauben – aber wahr –
Es begann am ersten Januar.
Im Pfarrhaus war da noch alles dunkel
doch es gab schon das Gemunkel,
dass es bald wieder bewohnt
mit Pfarrers, wo es sich auch lohnt.
 
Am ersten März sind wir gekommen,
haben das Ruder übernommen.
Spannend war’s – nicht nur für uns –
Wie wird’s werden? Vertrag mer uns?
Was wird es alles Neues geben?
Wie entwickelt sich das Leben?
Wird auch noch was vom Alten hier bewahrt
Oder gibt es überall nen neuen Start?
 
Ich glaub, wir sind ganz gut gestartet,
die Veränderungen sind nicht so ausgeartet.
Am 11. März gingen wir zum Standesamt,
am 13. kamen wir hier offiziell ins Amt.
Mit Zug durch’s Dorf und Posaunenchor,
ich dachte nur: „Mensch… boar…“
es ist schon toll, was hier so geht
und dass das Dorf noch hinter seiner Kirche steht.
 
Dann war auch schon Konfirmation
Sechsmal ne Tochter, und sechsmal ein Sohn.
12 junge Leut waren’s insgesamt,
die als „Erwachsene“ ihren Glauben bekannt.
Ein schönes Fest war’s bis zum Schluss,
Gottesdienst und Essen ein Hochgenuss.
 
Und dann kam noch ´ne Feier mehr
Mit Einweihung von Bauhof und Feierwehr.
Und die Kirch war auch dabei
- auch in der Bar so nebenbei –
Mit Gottesdienst und einem Segen
für alle, die da oben täglich was bewegen.
 
Eine Woche später ging es weiter
rauf und runter mit der Töne Leiter.
Ja, das war das Kommen wert
Unser schönes Projektchor-Konzert.
 
Dann kam des Jahres erste Kirchweih.
Und da ereignete sich allerlei.
Am Freitag gab’s Rammstein und die Ärzte,
auf der Tanzfläche war die Pfarrerin die erste.
Der Gottesdienst war wunderschön,
da konnt man viele Menschen sehn.
Es gab auch wieder Playmobil.
Der Pfarrer braucht halt au was zum Spieln.
 
Seit dem Tag noch – und das finden wir echt nett –
Sind wir im Tal auch wieder komplett.
Die Kathrin Klinger ist gekommen
Und hat die Henfenfelder übernommen.
 
Dann kam Pfingsten und die Egensbächer Sänger
feierten mal kürzer und mal länger
das Jubiläum von ihrem Chor,
da hab ich immer noch schöne Klänge von im Ohr.
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit,
an Tagen wir diesen haben wir noch ewig Zeit.
Und mitten zwischen Umzugskisten,
und mit riesen Mängellisten
Hat’s mich dann doch nochmal gerissen
Und hab mich doch nochmal ans Keyboard geschmissen.
 
Im Juli war dann der Keilberg
Und da gab’s dieses Jahr ein großes Werk,
denn irgendwelche Idioten
haben – obwohl es ist verboten –
Hakenkreuze in den Putz geschlagen
Und mir damit die Sprache verschlagen.
So kam‘s nun, dass der Keilberg dieses Jahr
überaus politisch war.
Das diskutieren hinterher
War manchmal gut, war manchmal schwer.
Fakt ist: Schweigen darf die Kirche nicht,
wenn ihr jemand so ins Herz rein sticht.
Das Bier, das floss danach in Maßen,
und wir das Heimgehn auch vergaßen.
 
Am letzten Juliwochenend
Fanden wir schon gar nicht mehr ein End.
Auf jeder Feier gut dabei
Mit Tanz und Bier und allerlei
Gutem Essen und viel Spaß
Manch Pfarrer schon wieder das Heimgeh'n vergaß.
Und am Sonntag – welch ´ne Riesenfreud –
Man sah im Gottesdienst viel Kirwa-Leut.
Sowohl die Moidla als auch die Boum
Kamen um neun in unsere „Stub’n“.
Das war übrigens bei allen Kirwas der Fall
Und das fanden wir phänomenal.
 
Dann gab’s ein Friedensfest an diesem Baum,
der vor 200 Jahren gepflanzt und niemals umgehaun.
Mit kleiner Andacht und guten Burgern,
kühlem Bier mit netten Bürgern.
 
Wenn Offenhausen Pfarrer kriegt,
es in der Natur der Sache liegt,
dass die dann erst noch heiraten müssen,
um sich überhaupt legal zu küssen. J
Von der letzten Pfarrershochzeit wurde viel berichtet,
deshalb haben wir auf die Kutsche verzichtet.
Das Dorf war wahrlich auf den Beinen,
der Zug zur Kirch war schön – zum Weinen.
Und wir dachten uns wieder einmal mehr:
Diese Gemeinde geben wir nicht mehr her.
 
Da war es auch für uns sehr wichtig,
danke zu sagen: und zwar richtig.
Alle Helfer einzuladen, und so beim Essen
Wurde auch lange zusammen gesessen.
Wir haben gemerkt, wie gut das war,
drum mach ´mer das jetzt jedes Jahr.
 
Ab September war es dann für uns nochmal so schön,
Markus kann hier in die Schule gehn.
Der ist happy darüber und freuet sich
spricht jetzt fließend „Uffaheiserisch“.
Im Oktober ging’s für unsre Präpis los,
zu elft sind´s, und die Lust am Unterricht ist groß.
Tolle Ideen und Gedanken habt ihr – Präpis wie Konfis allerweil -
Und wir glauben, die Zeit mit Euch wird hammermäßig – gut.
 
Ja, und da schaut ma kurz ein wenig dumm,
das ist das Jahr schon wieder rum.
 
Die Zeit, sie rennt dahin und geht,
und manchmal wird es auch zu spät,
wenn wir Abschied nehmen müssen,
liebe Menschen arg vermissen.
Elf Menschen sind bei uns verstorben,
wir wissen sie in Gottes Hand geborgen.
 
Doch wo Schatten, da ist auch Licht,
und so vergessen wir die Freude nicht
über elf getaufte Kinder.
Und wir freuen uns nicht minder,
über sechs Paare an unserem Altar,
die sich vor Gott gesagt ham‘: „Ja“.
Zwei Menschen sind leider ausgetreten,
dafür drei Stück eingetreten.
Unsre Gemeinde ist gewachsen,
nicht nur an Franken – auch an Sachsen.
Insgesamt sind wir neun mehr geworden,
1182 sind wir in 15 Orten.
 
Gottesdienste gab’s 72 an der Zahl.
So viele? – Ja Dunnerwetter nu amal.
 
2016 hat sich sehr viel getan:
Neue Mikros und Verstärker, dass man gut hören kann.
Die Orgel hat auch wieder Wind,
dafür sind jetzt die Glocken Sorgenkind.
 
Viel geschaffen wurde hier,
doch das sind nicht alleine wir.
Viele Menschen packen an,
jung und alt; Kind, Frau und Mann.
Danke sagen wir euch allen,
ohne euch würde die Gemeinde zusammenfallen.
 
Wir freuen uns – das ist mal klar
auf ein tolles neues Jahr.
Und eins sag ich noch am Ende:
Vielleicht bleib ´mer doch noch bis zur Rente.